Harmonie - Schlüssel für unser Wohlbefinden
- Antonia Braditsch
- 16. Juni
- 2 Min. Lesezeit

Wir leben in einer Welt voller Gegensätze und Spannungsfelder: Sonne/Mond, Tag/Nacht, oben/unten, Mann/Frau, laut/leise, einatmen/ausatmen. Jedes Leben braucht dieses Spannungsfeld und entwickelt sich durch die Vereinigung der beiden Polaritäten Yin und Yang. Ohne das Ineinanderfließen dieser Gegensätzlichkeiten gäbe es kein Leben.
Die Reizüberflutung nimmt täglich zu und die negativen Nachrichten überschlagen sich. Entspannung und Ruhe bleiben auf der Strecke. So laufen wir Gefahr, dass unser gesundes Verhältnis von Innen und Außen ernsthaft außer Kontrolle gerät. Um gesund zu bleiben, brauchen wir ein ausgewogenes Hin-und-Her-Fließen zwischen den Spannungsfeldern von Tätigsein und Ausruhen.
Harmonie bedeutet wörtlich übersetzt Vereinigung von Gegensätzen zu einem Ganzen und meint Übereinstimmung, Einklang, Ausgleich, Ausgewogenheit. Harmonia war eine uneheliche Tochter der Göttin Venus/Aphrodite mit Mars/Ares. Sie ist genauso wie ihr Bruder Eros (Liebe, Erotik) aus der ruhigen Zeit der Liebesbeziehung hervorgegangen. In ihren stürmischen Zeiten wurde Phobos (Angst) und Deimos (Schrecken, Grauen) geboren.
In der Antike verwendete man den Begriff für Symmetrie und Ausgewogenheit in den Proportionen, in der Medizin für maßvolle Ausgewogenheit der Säfte im menschlichen Körper. Die Hauptaufgabe der chinesischen Ärzte bestand nicht primär im Beseitigen von Krankheiten, sondern durch Harmonisierung von Körper, Geist und Seele, damit der Menschen erst gar nicht krank wird.
In der Musik bedeutet Harmonie die Kombination von Tönen, die zusammen einen angenehmen Klang erzeugen. Sie ist ein zentrales Element der Musik, das nicht nur das emotionale Wohlbefinden nachweislich beeinflusst, sondern auch direkte positive Auswirkungen auf Körper und Gesundheit hat.
Die Pilotstudie von Patrik N. Juslin und Daniel Västfjäll (2008) an kleinen Kindern zeigte, dass „musikalisch induzierte Emotionen“ anhand von Gesichtsausdrücken gemessen werden konnten. Bei Dur-Akkorden, auf denen die überwiegende westliche Musik beruht, zeigten die Kinder freudige, bei Moll-Akkorden eher traurige Gesichter.
Musik und Harmonie haben eine tiefgreifende körperliche Wirkung auf uns. Vor allem das Hören von harmonischen Klängen führt dazu, dass sich unsere Herzfrequenz verlangsamt und unser Blutdruck sinkt, was mit dem Gefühl der Entspannung und des Wohlbefindens einhergeht. Dies fördert auch die Ausschüttung von Neurotransmittern wie Dopamin, das uns motiviert und glücklich macht.
Im Organismus ist ein harmonischer Zusammenklang nur möglich, wenn alle Organe und Gewebe in harmonischen Gleichklang miteinander schwingen. Dann fühlen wir uns eins mit der Welt, sind eingestimmt auf den Augenblick, die Stimmung ist gut, wir sind „in unserer Mitte“. Wir wissen aber auch, wenn wir "nicht ganz stimmen".
Das Instrument Körper auf die Schwingungen des Kosmos, auf Sonne, Mond und Planeten zu stimmen, ist ein sanfter Weg, um auch mit unserem Inneren in eine harmonische Resonanz zu kommen. Nur hier treffen wir Ruhe und seelische Kraft, hier ist der Sitz unserer Selbstheilungskräfte, unseres inneren Arztes und Heilers. Dann sind wir im "Einklang mit uns selbst", schwingen in wohltuender Resonanz mit dem gesunden Feld und fühlen Glück, Wohlbefinden und Gesundheit.
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