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Vale Retro

Im Zuge der Veröffentlichung meiner Doppel-CD "Der Klang des lebendigen Lichts - Leben und Wirken der Hildegard von Bingen" entstanden im Juli 2021 Kurzvideos mit Originalzitaten der Nonne und Äbtissin Hildegard von Bingen, die seither regelmäßig auf meiner Seite bei Youtube veröffentlicht werden.  

 

Antonia Braditsch - Sprecherin & Musik

Christian Zierhofer - Aufnahme & Mastering

Bettina Hirschheiter - Video & Schnitt

 

Schloss Reichenau a.d. Rax/Niederösterreich

 

Im Jahre 1112 kam Hildegard als 14jähriges Mädchen ins Kloster und mit 38 Jahren wurde sie zur Äbtissin gewählt. Von Kindheit an empfing sie Visionen und erst im Jahr 1140 erging der göttliche Auftrag an sie, diese übersinnlichen Wahrnehmungen aufzuschreiben.

Zitat aus "Scivias - Wisse die Wege" (Entstehungszeit 1141 - 1151) 

Hildegard vertraute sich im Kloster Disibodenberg dem Mönch Volmar an,

der ihr half, das Geschaute aufzuschreiben. Abt Kuno leitete es an die Mainzer Kirchenbehörde weiter und auf der Trierer Synode 1147 wurde auch Papst Eugen III. darüber unterrichtet, der ihre Schriften von einer Kommission prüfen ließ.

 

Zitat aus "Scivias - Wisse die Wege" (Entstehungszeit 1141 - 1151)

Ausschlaggebend für die Anerkennung ihrer Sehergabe war die Bestätigung durch den Zisterzienserabt Bernhard von Clairvaux, der damals eine der wichtigsten kirchlichen Autoritäten Europas darstellte. An ihn schrieb Hildegard:

 

Zitat aus dem Briefwechsel mit Bernhard von Clairvaux (1146/47)

Hildegard war Zeit ihres Lebens kränklich, dafür war ihr Wille besonders stark ausgeprägt. Als sie den göttlichen Auftrag erhielt, ihr eigenes Kloster zu errichten, begann ein schwieriger Ablösungsprozess vom Männerkloster, welches auf die finanziellen Mittel der Nonnen nicht verzichten wollte.

Hildegard erkrankte und schrieb:

 

Zitat aus der "Vita sanctae Hildegardis" (Entwurf zwischen 1174-1176)

Hildegard betont in ihren Klosterregeln das "Maßhalten" und verurteilt übertriebene Askese. Sie ließ ihren Nonnen während der Messe an hohen Feiertagen kostbare Gewänder und weiße Schleier über den offenen Haaren tragen und argumentierte dies folgendermaßen:

 

Brief an die Äbtissin Tenxwind

vom Kloster Andernach

(datiert zwischen 1148 und 1150)

Hildegard betont immer wieder, dass ihre Visionen nicht in Trance entstanden seien, sondern mit völlig wachen Sinnen. In einem Augenblick der Erleuchtung erfasst sie in ihren Visionen und Auditionen die gesamte Welt in ihrer Fülle und Schönheit.

 

Zitat aus der "Vita sanctae Hildegardis" (Entwurf zwischen 1174-1176)

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