Informationen über unsere inneren Zustände werden im Wesentlichen über fünf Informationskanäle zum Ausdruck gebracht: Gesichtsausdruck, Augenkontakt, Körperbewegungen, Körperhaltungen, Berührungen.
GESICHTSAUSDRUCK
Das Gesicht offenbart hauptsächlich sechs verschiedene Emotionen: Angst, Furcht, Glück, Trauer, Überraschung und Abscheu – in vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten und Ausprägungsgraden. Mit der Veränderung der Gesichtszüge (auch bewusst initiiert), verändern sich auch die Köperreaktionen (Herzschlag, Atmung) und die Emotionen.
Gesichtszüge wirken sich auch auf die Intelligenzleistung aus! Experiment: Schauen Sie so richtig gelangweilt, lassen Sie den Unterkiefer hängen (atmen Sie dabei durch die Nase, sonst gähnen Sie). Lassen Sie sich nun eine nicht zu leichte Rechenaufgabe stellen (z.B. 13x25). Sie werden überrascht sein, wie schwer es fällt, mit diesem Gesichtsausdruck zu denken!
AUGENKONTAKT
Wir lesen in den kleinen mimischen Darstellungen der Augen (v.a. der Brauen) die Emotionen des Gegenübers, auch seine Blickbewegungen und Blickrichtungen. Wenn dieser Blick versperrt ist (dunkle Sonnenbrille), kann dies sehr irritierend sein! Zum Entschlüsseln der Gefühlslage des Partners ist die untere Gesichtshälfte (Mundpartie) viel weniger wichtig als die obere.
BERÜHREN
Berührungen können viele Gründe haben und individuell auch sehr unterschiedlich empfunden werden – je nach Beziehung, Situation und Kontext. Die Bedeutung und die Reaktion auf Berührungen hängen immer von beiden Seiten ab. Wenn sich dies nicht deckt, kann es zu erheblichen Irritationen führen.
Eine gute Umarmung entlastet den Körper, lockert und öffnet ihn. Ist man bei einer Umarmung verspannt, verstimmt oder mit den Gedanken woanders, ist eine Umarmung eher schädlich, da Emotionen vorgetäuscht werden.
KÖRPERDISTANZEN
In die intime Distanz (vom direkten Körperkontakt bis ca. 60cm) dürfen nur Menschen mit besonderer Erlaubnis. Das unerlaubte Eindringen wird als unerwünschte Grenzübertretung empfunden. In Mitteleuropa beginnt die Intimzone ca. 50cm vor und endet 50cm hinter einer Person. An der Seite ist die Intimzone etwas kleiner.
Die sogenannte persönliche Distanz (ca. 60 bis 150cm) wird bei üblichen Gesprächen im Alltag eingenommen. Sie ist reserviert für gute Freunde, Verwandte und eventuell enge Kollegen. Fremde in der U-Bahn zum Beispiel werden in diesem Bereich als „Non-Person“ behandelt.
Die gesellschaftliche Distanz (1,50 bis 4m) nimmt man in unpersönlichen Angelegenheiten und Unterhaltungen mit Geschäftsleuten, Handwerkern etc. ein. Berührungen werden ausgeschlossen.
Die öffentliche Distanz beginnt bei ca. 4 Meter. Jede persönliche Beziehung hat aufgehört, man agiert als Einzelner (Lehrer, Redner, Fernsehsprecher, Schauspieler).
Der erste Eindruck
Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck! Und dieser besitzt für die Beurteilung einer Person eine größere Treffsicherheit als bisher angenommen! In den ersten 10 bis 180 Sekunden bilden wir uns eine Meinung über das Gegenüber – in 3 Phasen:
1. Aufgrund des Aussehens, der Körpersprache und des Verhaltens: Freund oder Feind.
2. Ab jetzt sind wir voreingenommen von unserem Gegenüber und können nur noch selektiv wahrnehmen.
3. Nun werden bereits Eigenschaften zugeschrieben – hineininterpretiert.
Auch die Haare gehören als augenfälligste Komponente zu den wichtigsten Schlüsselreizen bei der ersten Beurteilung einer Person. Sie geben Auskunft über Geschlecht, Alter und Gesundheitszustand, signalisieren den sozialen Status und ordnen kulturell ein. Die Frisur hilft, ein individuelles Bild zu modellieren, um auf eine bestimmte Weise wahrgenommen zu werden. Sie sind für Frauen – noch vor der Kleidung und dem Make-up – der wichtigste Schlüssel für selbstbewusstes Auftreten.
Comments