Schlüssel zum Universum ?
Guido von Arezzo (um 992 geboren – ca. 1050), Benediktinermönch, Musiktheoretiker und Lehrer, wollte die Zeit, die ein Mönch zum Erlernen des einstimmigen liturgischen Gesanges, des „Gregorianischen Chorals“, benötigte, verkürzen. Da alle Choräle und Psalmen auswendig gelernt werden mussten, dauerte dies bis zu 10 Jahre. (Da ich mich seit vielen Jahre eingehend mit den Gregorianischen Gesängen der Hildegard von Bingen (einer Zeitgenossin von Guido vor Arezzo) beschäftige, weiß ich, wovon er spricht! 😉) Für das Aufschreiben der Melodien entwickelte er als Lehrer in der Kathedralschule von Arezzo ein Vier-Linien-System, das bereits ein Jahrtausend überdauert hat und noch heute gelesen werden kann.
Als weitere Hilfe setzte er Handzeichen ein, um die verschiedenen Tonhöhen anzuzeigen. Auch diese werden noch heute so verwendet. Zentral sind aber seine Hexachorde (6-Ton-Folgen), die auf die Silben des Johannes-Hymnus aus dem 8. Jahrhunderts gesungen wurden. Zur Unterstützung des „richtigen Intonierens“ empfahl er die Verwendung eines Monochordes. Das Singen mit Hilfe der Solmisationssilben soll – nach Guido selbst – die Lernzeit auf ein Jahr verkürzt haben.
Ut queant laxis / resonare fibris / mira gestorum / famuli tuorum / solve polluti / labii reatum, Sancte Iohannes. „Damit deine Diener können, mit gelockerten Stimmen, die Wunder deiner Taten erschallen, löse den Schmutz von den befleckten Lippen, Heiliger Johannes.“
Das italienische Wort Solfeggio ist aus den Namen der Noten SOL und FA abgeleitet, die erste Silbe UT wurde bald auf DO umgeändert, weil sie sich leichter singen ließ. Diese Technik wird auch heute noch für die Gehörbildung und für Gesangsübungen im klassischen Musikunterricht eingesetzt.
Ob die bewusstseinserweiternde Wirkung der besonderen Klangfrequenzen für den Hörer und Sänger der Grund war, warum der Vatikan sie bald darauf verbot, aus den öffentlichen Gottesdiensten fernhielt und das Wissen um die Solfeggio-Frequenzen vor der Bevölkerung geheim hielt, ist nicht belegt. Ich persönlich vermute, dass sich mit dem aufkommenden Baustil der Renaissance neue akustische Möglichkeiten auftaten, die weitere Obertöne „hörbar“ machten. Daraus hat sich die Mehrstimmigkeit entwickelt, welche sich allmählich in eine 12-Ton-Skala erweitert hat, die heute in der gesamten kommerziellen Musik verwendet wird.
Die ursprünglichen Traditionen der frühchristlichen Musik gerieten lange Zeit in Vergessenheit. Mitte der 1970er Jahre entwickelten der amerikanische Zahnarzt Dr. Leonhard Horowitz gemeinsam mit dem Naturheilpraktiker Dr. Joseph Puleo die Theorie, dass bestimmte Frequenzen spezielle Bewusstseinszustände auslösen können, die Selbstheilungskräfte in Körper und Geist aktivieren. Darüber hinaus sollen sie eine bewusstseinserweiternde, einschlaffördernde, schmerzlindernde und angstlösende Wirkung haben, sogar Elan, Energie, Lebensfreude und Selbstbewusstsein stärken.
In ihrem gemeinsamen Buch „Healing Codes for the Biological Apocalypse“ beschreibt Dr. Puleo, wie er in der Bibel auf die heilenden sechs Frequenzen aufmerksam gemacht wurde. Die gemeinsame Besonderheit ist, dass alle Frequenzen immer die Quersumme von 3, 6 oder 9 ergeben. Dies fand er mit Hilfe der Reduktionsmethode von Pythagoras, der um 550 v. Chr. auch die „Sphärenmusik“ berechnete, heraus. So entstand folgende Tabelle:
UT queant laxis Damit deine Diener können 396 Hz – Befreiung von Schuld und Angst REsonare fibris mit gelockerten Stimmen 417 Hz – Resonanz und Veränderungen MIra gestorum die Wunder erschallen 528 Hz – Wunder, Transformation, Reparatur der DNA FAmuli tuorum deiner Taten 639 Hz – Harmonische Beziehungen, Bindungen SOLve polluti löse den Schmutz 741 Hz – Erwachen und Intuition LAbii reatum von den befleckten Lippen 852 Hz – Spirituelle Entwicklung, göttliche Ordnung
Die Hymne an Johannes dem Täufer scheint darauf hinzudeuten, dass Solfeggio Frequenzen Informationen offenlegen, die einen Kanal der Kommunikation mit dem Göttlichen preisgeben. Der Amerikaner und Sound-Therapie-Pionier David Hulse beschreibt die Wirkungsweise der Töne. Die Frequenz von 741 Hz beschreibt er als die Frequenz des Erwachens der Intuition, der Reinigung und des Lösens, des Ausdrucks und der Lösungen:
„Der lateinische Name dieser Frequenz lautet „Solve polluti“ und bedeutet übersetzt so viel wie „Verschmutzungen lösen“, das bezieht sich auf die Wirkung dieser Frequenz 741 Hz, die unsere Zellen von Giftstoffen oder elektromagnetischen Strahlungen reinigen soll. Das regelmäßige Hören dieser Solfeggio Frequenz soll zu einem gesünderen Leben verhelfen und Veränderungen im Lebensstil, z.B. im Bereich der Ernährung vorantreiben. Auch das Lösen von Problemen gehört mit zum Wirkungsbereich der Frequenz 741 Hz.“
Die zukünftige Medizin wird frequenzbasiert sein, soviel ist jetzt schon sicher. Aus meiner Praxis als Klangtherapeutin weiß ich, dass Klänge eindeutige Auswirkungen auf psychisches und physisches Wohlbefinden haben. Auch wenn ich den Solfeggio Frequenzen – und vor allem deren Herleitung von klösterlichen Gesängen und Guido von Arezzo – etwas skeptisch gegenüberstehe, kann es sicher niemanden schaden, der eigenen Meditationspraxis Solfeggio Frequenzen hinzuzufügen. Und wer weiß, vielleicht sind sie ja sogar der Schlüssel zum Universum …
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