Ob wir Klänge mit unseren menschlichen Ohren wahrnehmen können, hängt einerseits von der Lautstärke und andererseits von der Frequenz ab. Jede Bewegung – auch wenn sie noch so klein ist – verursacht Klang oder – umgekehrt formuliert – jeder Klang ist aus Bewegung entstanden. Der Klang der Sonne bzw. deren Schwingungsenergie trifft die Erde zwar sehr stark, wir können ihn aber nicht hören, weil er zu tief für unsere Wahrnehmung liegt. Unsere Körperzellen wiederum tönen so leise, dass wir sie nicht hören können. Trotzdem können wir nicht hörbare Klänge spüren.
Jede gemessene Frequenz hat ihre eigenen charakteristischen Eigenschaften und somit eine andere Wirkung auf den Menschen und dessen Energiefeld. Da wir mit bestimmten Resonanzen in körperliche Prozesse gehen, haben diese auch Einfluss auf unser Befinden. Je nach Sensibilität können manche als unangenehm empfunden werden, zum Beispiel vor Gewitter oder durch Infraschall erzeugte Ereignisse in der Natur. Im Alltag nehmen wir nicht wahrnehmbare aber bewusst eingesetzte Frequenzen als Elektrosmog wahr, wie zum Beispiel Wechselstrom 50 Hz, Bahnstrom 16,7 oder 25 Hz, Mittelwellenfunk 525 bis 1705 kHz, Ultrakurzwellen 87,5 bis 108 Hz oder Mobilfunk zwischen 100 kHz und mehreren GHz.
Dagegen wirken sich wohltuende Frequenzen sehr positiv auf unser Befinden aus. Die amerikanische Neurowissenschaftlerin, Pharmakologien und wichtige Befürworterin der alternativen Medizin Candace Beebe Pert (1946 – 2013) beschreibt in ihrem 1997 veröffentlichen Werk „Molecules of Emotion: Die Wissenschaft hinter der Geist-Körper-Medizin“, dass Energien und Vibrationen auf bestimmte Art und Weise auf molekularer Ebene einwirken. Sie entdeckte, dass über 70 verschiedene Rezeptoren für Vibrationen auf den Molekülen sorgen, die durch bestimmte Frequenzen hervorgerufen werden.
Durch die Vibrationen berühren und kitzeln sich die Moleküle gegenseitig. Es handelt sich um eine Art „energetisches Tanzritual“ auf zellulärer Ebene, das die Chromosomen öffnet und die DNA den Frequenzen aussetzt. Jede Zelle pulsiert, reflektiert und interagiert mit akustischen Schwingungen. Die einzelnen Rezeptoren fungieren als eine Art Scanner, die in den zellulären Membranen nur darauf warten, durch Flüssigkeit (die jede Zelle umgibt), zu diffundieren und eine Botschaft in die Zelle zu vibrieren.
Nach der quantentheoretischen Vorstellung ist alle Materie Schwingung und jede Materie hat ihr eigenes Schwingungsmuster. Wenn ein schwingungsfähiges System eine freie harmonische Schwingung ausführt – und dabei sich selbst überlassen bleibt –, schwingt es in seiner Eigenfrequenz. Wenn eine weitere Frequenz zugeführt wird, die mit der Eigenfrequenz übereinstimmt, entsteht eine besonders große Schwingung. Verschiedene Schwingungen können miteinander in Wechselwirkung treten oder überlagert werden. (Der Grundfrequenz der persönlichen Sprechstimme werde ich demnächst einen eigenen Blog widmen.)
Um – immer wieder – in die Eigenfrequenz zu kommen gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine davon ist Meditation. Mittlerweile ist wissenschaftlich belegt, dass diese seit Jahrtausenden verwendete Geistes- und Körperpraxis zur Steigerung der Ruhe und körperlichen Entspannung beiträgt, aber auch zur Bewältigung von Krankheiten, einer Verbesserung der allgemeinen Gesundheit und des Wohlbefindens eingesetzt wird. Der Praktizierende konzentriert sich auf die Wechselwirkungen zwischen Gehirn, Körper und Verhalten und Achtsamkeits- oder Konzentrationsübungen unterstützen ihn, ganz „bei sich“ zu bleiben.
Auch der Flow-Zustand ist ein wunderbarer natürlich-positiver Bewusstseinszustand, der keine „Störfrequenzen“ zulässt. Laut der klassischen Flow-Forschung nach Mihaly Csikszentmihalyi erlebt der Mensch große Klarheit, geistige Flexibilität und ein starkes Gefühl der Selbstwirksamkeit. Sogar objektiv anstrengende Tätigkeiten gehen dann leicht von der Hand, bei denen man sein Bestes gibt und sich dabei auch noch bestens fühlt. Jeder von uns kennt und liebt diesen Zustand!
Rein körperlich hat auch Lachen Stress-entlastende, entspannende Wirkung, ist „Balsam für die Seele“, die (wieder) in ihren ursprünglichen, gesunden Zustand kommen kann. Durch regelmäßiges Lachen werden negative Effekte von Sorgen und Stressbelastung auf den Körper umgewandelt in gute Stimmung und positive Ausstrahlung. Zahlreiche Studien der Gelotologie (gelos, griech., lachen) belegen die positive Wirkung von intensiven Glücksgefühlen. (Für mich als Gesangspädagogin hängt dies natürlich mit der natürlich und frei schwingenden Bewegung des Zwerchfells zusammen, das bei seiner Hebung und Senkung die Verdauungsorgane massiert und dem Herzen mehr Raum gibt! 😉)
Singen hat ungleich mehr positive Effekte auf Körper und Psyche des Menschen als alles andere. Da ich diesem Thema bei einem speziellen Blog mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen möchte, sei hier nur erwähnt, dass Singen – oder auch nur Tönen – innere Blockaden löst, um in eine „zielgerichtete“ Absichtslosigkeit und damit in den Flow zu kommen.
Die wohl bequemste Methode in eine heilsame Eigenschwingung zu kommen, bieten obertonreiche Instrumente wie Monochord, Glocken, Flöten, Gongs und Klangschalen. Wenn ein Mensch aus seiner gesunden „harmonischen“ Grundschwingung gerät, entstehen „Misstöne“ in und um seinen Körper. Nimmt er dann obertonreiche Klänge auf, kann er wieder in seine „Harmonie“ kommen. Anscheinend sucht sich der Körper aus der Fülle der Obertöne jene Frequenzen aus, welche ihm „gut tun“ und die er aktuell braucht. Durch die Oberton-Vielfalt einer Klang-Behandlung wird das natürliche Harmonisierungsbestreben des Körpers auf allen Ebenen unterstützt. Und je mehr eigene Grundfrequenz im Menschen vorhanden ist, desto gesünder ist er. Je bewusster er sich der allumfassenden Schwingung ist, desto glücklicher ist er.
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