Die Strukturen im Kosmos, so wird in der heutigen Wissenschaft angenommen, sind ein Produkt des „Zufalls“ oder eines Urknalls. Das ursprüngliche „Chaos“ entstand unter absichtslosen Gesetzen der Physik und brauchte noch etwa 300.000 bis 400.000 Jahre bis sich stabile Atome bilden und daraus das Universum entstehen konnte.
Auf der anderen Seite existieren seit Jahrtausenden in allen Kulturen Schöpfungsmythen, die auf der Vorstellung aufbauen, dass dem Sonnensystem und auch der Erde eine geheimnisvolle Ordnung zugrunde liege, sei diese geometrisch-mathematischer oder harmonikalisch-musikalischer Art. (Siehe Blog „Klang und Schöpfung“)
Schon der griechische Philosoph Pythagoras (570 bis nach 510 v.Chr.) wollte nachweisen, dass die Planeten aufgrund ihrer gleichförmigen Kreisbahnen einen harmonisch-reinen kosmischen Klang ergeben. Seine Nachfolger sehen in ihm einen Pionier in der Mathematik, der das Universum in einfachen Zahlenverhältnissen darzustellen versuchte. Die mittelalterlichen Gebildeten machten ihn zum Begründer der Musikwissenschaft, weil er symbolische Beziehungen zwischen Zahlen und Tönen herstellte und Mathematik und Musik der Kosmologie zuordnete.
Platon (ca. 428 – ca. 348 v. Chr.) lehrte, dass die grundlegenden musikalischen Intervalle einfachen Zahlenverhältnissen entsprechen (1:2=Oktave, 2:3=Quint, 3:4=Quart etc.). Er übertrug die pythagoräische Idee der „Sphärenmusik“ auf die antiken Modelle vom Aufbau des Kosmos und postulierte: „Wer das Geheimnis der Töne kennt, kennt das Mysterium der ganzen Welt.“
Im 17. Jahrhundert entwickelte der ganzheitlich forschende Astrologe und Astronom Johannes Kepler (1571 – 1630) die Erkenntnis, dass die Bewegungen der Planeten durch Zahlenverhältnisse bestimmt werden. In seinem Buch „Harmonices Mundi – Welt-Harmonik“ beschreibt er die Welt als „Großes Ganzes“, in dem ewige Gesetzmäßigkeiten in Raum und Zeit immerwährende Harmonie ermöglichen. Der Mensch als Teil dieses großen Ganzen unterliegt ebenfalls dieser kosmischen Gesetzmäßigkeit.
Der Schweizer Musikwissenschaftler, Astrologe, Natur- und Kulturforscher Hans Cousto (geb. 1948) verfolgte in den 1970er Jahren den Gedanken von Johannes Keppler weiter. Er ordnete den Bahngeschwindigkeiten unserer Planeten musikalischen Töne bzw. miteinander entstehende Intervalle zu. Aus den Zeiten der Rotations- und Umlaufperioden, oktaviert in den menschlichen Hörbereich, entstanden die sogenannten Planetentöne, die Joachim Ernst Berendt „Urtöne“ nannte.
Rudolf Steiner (1861 – 1925) beschreibt die Planentenbewegungen völlig anders als die forschenden Geister vor ihm, nämlich in „künstlerischen“ Bewegungen, Schraub- und vor allem in Lemniskatenbahnen. Ein Planeten- oder Sonnensystem, das aus Fixsternen, Planeten, Monden, Asteroiden und Kometen aufgebaut ist, entstand nach antroposophischer Sicht nicht nur durch physikalische Kräfte, sondern auch unter Mithilfe von höheren geistigen Hierarchien. Dies geschieht in sieben Stufen, die jeweils durch rein geistiges, äußerlich nicht fassbares Dasein voneinander getrennt sind. Jedes Planetensystem entwickelt sich weiter, um am Ende im Tierkreis verankert zu werden.
Der Programmierer, Bauingenieur und Forscher Hartmut Warm (geb. 1956) konnte mit modernen astronomischen Berechnungsmethoden den Nachweis erbringen, dass in unserem Sonnensystem in der Tat verblüffende geometrische Zusammenhänge verborgen sind. Wenn man die Kreisbahnen der Planeten in unserem Sonnensystem über einen längeren Zeitraum in Verbindung stellt und optisch „übereinanderlegt“, ergeben sich genaue geometrische Muster, an denen man auch musikalische Intervalle herauslesen kann.
Die von Wurm beschriebene Ordnung legt nahe, dass die „kosmische Heimat“ des Menschen wie eine wohl durchdachte musikalisch-geometrische Figuration aufgebaut ist und keinesfalls auf Zufall beruhen könne. Vielleicht soll uns durch die eindrucksvollen geometrischen Bilder eine Art Botschaft übermittelt werden, denn besonders schön finde ich die geometrische Figur der Beziehung zwischen Mars und Venus…
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